In unserer Studie #SmartHealthSystems haben wir 17 Länder zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen analysiert. Im eigens entwickelten Digital-Health-Index belegt Kanada den zweiten Rang. Wie unser Länderbericht zeigt, sind der politische Konsens und das Engagement für die Digitalisierung in Kanada stark ausgeprägt. Das Gesundheitssystem wird staatlich finanziert, jedoch in den Provinzen verwaltet. Die eigens geschaffene Organisation „Canada Health Infoway“ agiert als strategischer Investor und zentrale E-Health-Koordinierungsstelle. Sie legt die konkreten Ziele und Implementierungsstrategien fest und kooperiert eng mit den Provinzen. Seit 2001 kümmert sich die Non-Profit-Organisation etwa um die Einführung einer interoperablen Elektronischen Patientenakte.

Dr. Jennifer Zelmer, Präsidentin und CEO der „Canadian Foundation for Healthcare Improvement“, erklärt im Sykpe-Interview, dass neue E-Health-Dienste dann erfolgreich sind, wenn sie auf die Bedürfnisse von Bürgern und medizinischem Fachpersonal eingehen und als echte Hilfestellung im klinischen Alltag wahrgenommen werden. In Kanada wurde die Aktzeptanz für neue Technologien durch gezielte Einbindung der Anwender und verschiedene Kampagnen systematisch gefördert. Für Zelmer ist das daraus resultierende Engagement von Bürgern und Medizinern ein entscheidender Erfolgsfaktor im kanadischen Digitalisierungsprozess. Sie beschreibt auch, wie Telemedizin in vielen Provinzen zu einem selbstverständlichen Teil der Versorgung geworden ist, ganz genau wie Gesundheitsportale, die landesweit zur Patienteninformation bereitstehen.

 

Wir haben das Interview am 19. März 2019 per Skype geführt und aufgezeichnet.

 



 

Sie möchten keinen Beitrag verpassen?
Abonnieren Sie hier unseren Newsletter: