ePA

Warum Opt-out für die ePA möglich und sinnvoll ist

Die Bundesregierung will die elektronische Patientenakte (ePA) künftig für alle Versicherten automatisch einrichten und befüllen lassen. Wer das nicht möchte, kann widersprechen (Opt-out). Damit würde Deutschland einem Modell folgen, das auch in anderen europäischen Ländern schon umgesetzt wird. Während der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen und der Deutsche Ärztetag diesen Schritt begrüßen, werden von Seiten des Datenschutzes Bedenken geäußert. Hier gilt weiterhin die individuelle Einwilligung als besser geeignet, die informationelle Selbstbestimmung zu garantieren. Ein Rechtsgutachten  im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Stiftung Münch ist nun dieser Frage nachgegangen und plädiert für eine differenzierte Abwägung, aber mit dem Ziel einer weitgehenden Opt-out-Lösung.

Datenfreigabe für die Forschung in der ePA: Opt-out in Finnland und Frankreich

In Deutschland soll Bürgerinnen und Bürgern künftig ermöglicht werden, ihre Gesundheitsdaten aus der elektronischen Patientenakte (ePA) der Forschung zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist es bisher noch notwendig, dafür eine aktive Entscheidung (Opt-in) zu treffen. Unsere Expertise zu Finnland und Frankreich zeigt: Andere EU-Staaten gestalten eine solche Sekundärnutzung von ePA-Daten nutzerfreundlicher mit einem Opt-out und einfachen Widerspruchsverfahren.

Agile Politikgestaltung – eine Chance für Gesundheitsreformen?

Über die letzten drei Jahre ist die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems deutlich beschleunigt worden. In der Debatte wurde das schnelle und flexible Vorgehen der Politik oft als „agil“ bezeichnet. Doch was zeichnet agile Politikgestaltung genau aus – und kann sie ein Vorbild für andere gesundheitspolitische Reformen sein? Prof. Dr. Nils C. Bandelow und Johanna Hornung von der TU Braunschweig sind diesen Fragen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Ihre Expertise zeigt: Agile Politikgestaltung kann nur erfolgreich sein, wenn es ein klar definiertes Ziel gibt und keine parteipolitische Polarisierung.

Einführung der ePA: Was können wir aus den Erfahrungen mit der Corona-Warn-App lernen?

Nicht die erste, aber die beste sollte sie sein – inzwischen verzeichnet sie 26 Millionen Downloads: die Corona-Warn-App (CWA). Um herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen die Einführung einer digitalen Gesundheitslösung für die breite Bevölkerung gelingen kann und wie sich die Akzeptanz dafür steigern lässt, haben wir das Meinungsforschungsinstitut Kantar beauftragt, eine repräsentative Umfrage von Smartphone-Nutzern durchzuführen – und anschließend aus den Ergebnissen die wichtigsten Lehren für die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) destilliert. 

Sekundärnutzung von ePA-Daten: So bergen andere Länder Datenschätze

Die elektronische Patientenakte (ePA) kommt. Damit steht künftig ein immenser Datenschatz zur Verfügung, der für die Forschung und das Gesundheitswesen enorme Erkenntnispotenziale bietet. Viele Länder machen davon bereits Gebrauch – auch Deutschland steht durch das neue Patientendatenschutzgesetz prinzipiell in den Startlöchern dafür. In einer Sonderauswertung der Studie #SmartHealthSystems haben wir analysiert, welche Rahmenbedingungen für die Daten-Sekundärnutzung in 17 Ländern existieren und wie das zur Verbesserung von Gesundheitsversorgung beitragen kann.