Digitalisierungsstrategie

Agile Politikgestaltung – eine Chance für Gesundheitsreformen?

Über die letzten drei Jahre ist die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems deutlich beschleunigt worden. In der Debatte wurde das schnelle und flexible Vorgehen der Politik oft als „agil“ bezeichnet. Doch was zeichnet agile Politikgestaltung genau aus – und kann sie ein Vorbild für andere gesundheitspolitische Reformen sein? Prof. Dr. Nils C. Bandelow und Johanna Hornung von der TU Braunschweig sind diesen Fragen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Ihre Expertise zeigt: Agile Politikgestaltung kann nur erfolgreich sein, wenn es ein klar definiertes Ziel gibt und keine parteipolitische Polarisierung.

Kooperation und Konsens als Schlüssel – Erik Frisk im Interview zu Digital Health in Schweden

In unserer Studie #SmartHealthSystems haben wir 17 Länder zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen analysiert. Schweden zählt zu jenen Ländern, die schon sehr früh auf Digital Health gesetzt haben – auf Basis einer dezidierten Gesamtstrategie. Die konsequente Umsetzung dieser Strategie hat dazu geführt, dass das Land heute eines der am weitesten ausgebauten digitalen Gesundheitssysteme hat. Mit der „Vision for eHealth 2025“ will man zum weltweit führenden Land in diesem Bereich werden. Im Interview erläutert Erik Frisk, internationaler Koordinator der schwedischen Digital-Health-Agentur  „E-Hälsomyndigheten“ wie wichtig ein übergeordnetes Zielbild als Orientierungspunkt für die Akteure im Gesundheitswesen ist. Er betont, dass Kooperation und Konsens die Schlüssel für die Umsetzung der schwedischen E-Health-Strategie sind.

Aus der Praxis: So gestalten andere Gesundheitssysteme den digitalen Wandel – Skype-Interviews im Überblick

Wie gelingt die Digitalisierung im Gesundheitswesen? Was sind Erfolgsfaktoren, welche Hürden sind zu überwinden? Im Rahmen unserer Studie #SmartHealthSystems haben wir in einer Reihe von Skype-Interviews mit internationalen Experten über ihre Erfahrungen gesprochen. Die Experten berichten anschaulich aus der Praxis und liefern vielfältige Einblicke zu Aspekten, die in Deutschland aktuell diskutiert werden. In diesem Beitrag: die Interviews im Überblick.

Systematische Akzeptanzförderung als Erfolgsfaktor – Jennifer Zelmer im Skype-Interview zu Digital Health in Kanada

In unserer Studie #SmartHealthSystems haben wir 17 Länder zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen analysiert. Im eigens entwickelten Digital-Health-Index belegt Kanada den zweiten Rang. Dr. Jennifer Zelmer, Präsidentin und CEO der „Canadian Foundation for Healthcare Improvement“, erklärt im Sykpe-Interview, dass neue E-Health Dienste dann erfolgreich sind, wenn sie auf die Bedürfnisse von Bürgern und medizinischem Fachpersonal eingehen und als echte Hilfestellung im klinischen Alltag wahrgenommen werden. In Kanada wurde die Aktzeptanz für neue Technologien durch gezielte Einbindung der Anwender und verschiedene Kampagnen systematisch gefördert. Für Zelmer ist das daraus resultierende Engagement von Bürgern und Medizinern ein entscheidender Erfolgsfaktor im kanadischen Digitalisierungsprozess.

Digitale Gesundheit: Wie Deutschland aufholen kann

Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen hinkt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Das zeigt unsere Studie #SmartHealthSystems. Wie kann es gelingen, den Rückstand aufzuholen? Das Magazin „G+G“ hat uns für seine aktuelle Ausgabe gebeten, in einem Kommentar auf diese Frage einzugehen.  Den Kommentar veröffentlichen wir 1:1 bei uns im Blog. Die zentrale Aussage: Das deutsche Gesundheitssystem kann und sollte von den Erfahrungen anderer Systeme lernen. Einige politische Weichenstellungen der jüngeren Zeit entsprechen im Grundsatz dem, was wir in anderen Ländern beobachten konnten. Doch noch fehlt es etwa an einem adäquaten strategischen Rahmen. Und noch gibt zahlreiche Aspekte, bei dem ein genauerer Blick über die Grenzen lohnt. Einer davon: Die notwendige Förderung von Akzeptanz für digitale Lösungen.

Der digitale Wandel im Gesundheitswesen braucht klare Entscheidungsstrukturen und das Vertrauen der Bürger – Madis Tiik im Skype-Interview zu Digital Health in Estland

In unserer Studie #SmartHealthSystems haben wir 17 Länder zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen analysiert. Spitzenreiter im eigens entwickelten Digital-Health-Index ist Estland. Wie unser Länderbericht zeigt, sind dort das E-Rezept und elektronische Patientenakten seit gut zehn Jahren gesetzlich verpflichtend. Über das nationale Gesundheitsinformationsportal kann jeder Bürger seine persönlichen Gesundheitsdaten einsehen, sich über Krankheiten informieren oder Arzttermine online buchen. Zudem sind seit 2012 Videokonsultationen und Ferndiagnosen erlaubt und in die ambulante Versorgung integriert. Dr. Madis Tiik, Hausarzt und Digital-Health-Experte, erklärt im Skype-Interview, wie Estland die Digitalisierung erfolgreich gemeistert hat. Der ehemalige CEO der der Estonian eHealth Foundation, betont wie wichtig klare Zuständigkeiten und eine spezifische Organisation für die Umsetzung von Digital-Health-Prozessen sind. Das Vertrauen der Bürger durch größtmögliche Transparenz und eine sichere nationale Infrastruktur sind weitere Erfolgsfaktoren, von denen er berichtet.

„Wir müssen darüber diskutieren, was wir von einem digitalisierten Gesundheitssystem erwarten“ – Christiane Woopen im Interview

In welchen Bereichen der Gesundheitsversorgung werden Algorithmen eingesetzt – heute und in Zukunft? Wie können sie die Medizin verbessern? Und welche neuen Herausforderungen entstehen durch ihren Einsatz? Das Forschungsinstitut ceres der Universität zu Köln hat in unserem Auftrag eine Überblicksanalyse zu Algorithmen in der digitalen Gesundheitsversorgung erstellt. Im Interview erklärt die Studienleiterin Prof. Christiane Woopen, wo aus ihrer Sicht das größte disruptive Potenzial beim Einsatz von Algorithmen in der Versorgung liegt. Mit Blick auf die verschiedenen Chancen und Risiken fordert die Ethikerin, dass wir als Gesellschaft darüber diskutieren, welchen Preis wir für digitalen Fortschritt zahlen wollen, wie wir Vertrauen schaffen und Solidarität im Gesundheitswesen bewahren. Kurzum: Wie wollen wir die Digitalisierung im Gesundheitssystem gestalten?

Meerjungfrau in Kopenhagen mit Tablet. Auf dem Display ist eine Anwendung zu sehen. Meerjungfrau in Kopenhagen hoch. Auf dem Display ist eine Anwendung zu sehen.

Von anderen Ländern lernen: Wie gelingt die Digitalisierung des Gesundheitswesens? – Internationale Vergleichsstudie gestartet

Deutschland – so eine häufig gehörte Feststellung – hinkt anderen Ländern bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens deutlich hinterher. Doch wo gibt es den größten Aufholbedarf? Welche Strategien verfolgen andere Länder? Und was können wir von ihren Erfahrungen lernen? In einer internationalen Vergleichsstudie möchten wir in den kommenden Monaten herausfinden, was eine erfolgreiche nationale Digitalisierungsstrategie ausmacht. Dazu analysieren wir die jeweiligen Rahmenbedingungen, die Fortschritte und Erfolgsfaktoren in 17 verschiedenen Gesundheitssystemen. Unsere Ausgangsthese: Um die Potenziale der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung zu nutzen, braucht es – unabhängig von Größe und politischem System des Landes – eine langfristige nationale Strategie, ein klares Zielbild und politische Führung.