Digital Health ist seit einiger Zeit in aller Munde. Scheint es doch, dass gerade das öffentliche Gesundheitswesen bei der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Gesellschaftsbereichen Nachholbedarf hat. An neuen Digital-Health-Anwendungen, Ideen, Angeboten und Initiativen mangelt es nicht. Dabei ist der Diskurs um die Digitalisierung des Gesundheitswesens noch immer von Extremen geprägt: Die einen preisen den Fortschritt und die Digitalisierung fast schon fast als Allheilmittel, die anderen weisen auf mögliche Entsolidarisierungseffekte hin und befürchten den Missbrauch von höchstpersönlichen Daten. Doch was kann Digital Health im Jahre 2017 eigentlich? Eine Abwägung.
Die Einführung einrichtungsübergreifender Elektronischer Patientenakten (eEPA) braucht einen klaren Fahrplan und mehr politische Steuerung. Außerdem müssen die Akten von Beginn an als Behandlungsmanagement-Plattformen gedacht werden, an denen der Patient gleichberechtigt partizipieren kann. Zu diesen beiden Kernergebnissen kam Prof. Peter Haas, Medizininformatiker an der Fachhochschule Dortmund, vor einigen Monaten in einer von uns beauftragten Expertise zu eEPA. Nun unterstreicht er diese Erkenntnisse in einem Plädoyer für die einrichtungsübergreifenden Akten.