Endlich ist die zunehmende Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens auch in den Köpfen der Gesellschaft und der Politik angekommen. Längst überfällig sind Debatten, wie man die sprichwörtliche Datenexplosion für wissenschaftliche Zwecke zum Wohle des Patienten am besten nutzen kann. Big Data ist in aller Munde, von Zusammenführung und Auswertung riesiger Mengen an Patientendaten ist die Rede. Der Traum einer vollendeten personalisierten Medizin, in der die passende Therapie für jeden einzelnen Patienten angewendet wird, rückt augenscheinlich immer näher.
„Der digitale Patient“ beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter gefördert werden kann. Dazu haben wir Prof. Michael Mackert von der University of Texas befragt. Er hat kürzlich mit seinen Kollegen untersucht, wie sich eine niedrige Gesundheitskompetenz (Health Literacy) von Bürgern auf die Nutzung digitaler Gesundheitsinformationen auswirkt. Das Ergebnis: Patienten […]
Digitale Entscheidungshilfen gehören in Arztpraxen und Krankenhäusern bereits zum Alltag: Die Uniklinik Frankfurt hat beispielsweise Leitlinien in das Klinikinformationssystem integriert, und die Risikoprognose-Software arriba leitet den Hausarzt bei partizipativer Entscheidungsfindung an. Neue Computersysteme und Big Data versprechen jedoch noch mehr: IBM hat beispielsweise vor, den neuen Supercomputer Watson zum „kognitiven Assistenten“ aller Gesundheitsdienstleister zu machen – und zwar weltweit. Mit Zugriff auf riesige Mengen an Patientenakten, Fachartikeln, Protokollen usw. schlägt Watson Health innerhalb von Sekunden evidenzbasierte Diagnosen und Therapien vor, die nach statistischer Konfidenz gewichtet sind.